Unsere
Teichbewohner
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Teichmuschel
(-200 mm),
Wandermuschel (-40 mm)
Während Süßwassermuscheln früher in großer
Anzahl den Grund von Bächen, Flüssen und Stillgewässern
besiedelten, sind ihre Vorkommen in den letzten hundert Jahren drastisch
zurückgegangen. Wesentliche Ursachen für die zum Teil dramatischen
Bestandseinbussen sind die zunehmende Verschmutzung, der Ausbau und die
Unterhaltung unserer Gewässer, besonders der Fliessgewässer.
Soll
man sich Tiere in den Teich setzen, die man wahrscheinlich niemals mehr
zu sehen bekommt? In der Tat eine Geschmacksfrage. Wie aber wäre
die Kombi aus Bitterling und Teichmuschel?
Beide Arten sind hierzulande leider selten geworden, Ihr Teich wird also
zu einem kleinen Refugium. Und beide Arten, Fisch und Muschel, sind fortpflanzungstechnisch
aufeinander angewiesen. Der Bitterling legt seine Eier in die Muschel
ab, die Muschellarven lassen sich in Fischkiemen mitherumtransportieren
und verbreiten, bevor sie sesshaft werden.
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Systematik:
Die Teichmuschel gehört trotz harter Schale zu den Weichtieren
Länge: Kann 20 bis 25 Zentimeter gross werden
Vorkommen:
Heimische Art
Pflegeansprüche:
Relativ ruhige Gartenteiche mit weichem und ausreichend tiefen Bodengrund,
idealerweise sandig
Nahrung:
Teichmuscheln ernähren sich von feinstem Lebendfutter (Plankton),
das aus dem Teichschlamm gefiltert wird.
So können diese Muscheln am Tag bis 80 Liter umwälzen. Dabei
nehmen die Muscheln verschmutztes Wasser in sich auf und geben klares
Wasser zurück an das Gewässer.
Muscheln sind biologische Filter für den Gartenteich.
Die Mehrzahl aller Muschelarten ist getrennt geschlechtlich. So auch die
Malermuschel oder Teichmuschel. Bei der Vermehrung gelangen die Spermien
mit dem Atemwasser in andere Muscheln, sind diese Weibchen, so können
ihre Eier damit befruchtet werden. Die Eier werden zunächst in den
Kiemen eingebettet und entwickeln sich zu Larven planktonisch, dann suchen
sie sich bei diesem in den Kiemenblättchen ein.
Schliesslich platzen sie von der umwuchernden Haut ab und werden als junge
Muscheln entlassen.
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Krebs
(Astacus-Arten) amerikanischer
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Krebse
werden neuerdings immer häufiger im Handel angeboten. Da es sich jedoch
meist um Flußkrebse handelt, benötigen sie auch möglichst
fließendes Wasser. Vorübergehend können sie zwar sogar außerhalb
des Wassers auf dem Land leben, aber wenn sie häufiger dazu gezwungen
sind, werden sie über kurz oder lang abwandern. Diese interessanten,
aber äußerst scheuen Wasserbewohner brauchen sehr viel Platz,
insbesondere gute Deckung, und viel Lebendfutter in Form von Würmern,
Fischen und Schnecken. Ihre Haltung ist nicht ganz einfach und vor allem
mit einem Nachteil behaftet: Beim Einsetzen wird man sie wahrscheinlich
zum ersten und zum letzten Mal zu sehen bekommen.
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Der Krebs lebt im Uferbereich stehender und fließender Gewässer
mit klarem und sauerstoffreichem Wasser, dessen Temperatur nicht dauernd
unter 12 Grad Celsius liegen darf. Er verlässt nur nachts seine Schlupfwinkel
und zieht mit gespreizten Scheren vorwärts auf Raub aus. Dabei packt
er alles, was er bewältigen kann: Würmer, Schnecken, Muscheln,
Frösche, Molche, Fischleich, kranke Fische und am liebsten frischgehäutete
Artgenossen (Butterkrebse).
Ausgewachsen
werden die Weibchen ca. 12 cm und 80 g schwer, die Männchen ca. 16
cm und 150g schwer. Sie sind dann 5 bis 15 Jahre alt. Die genaue Altersbestimmung
ist nicht möglich.Körperbau:
Kopfbruststück
und Hinterleib
4 Paar Schreitbeine
5 Paar Afterfüße (zum Herbeistrudeln von Frischwasser)
1 Paar Scheren, Kieferfüße
2
Paar Fühler (zum Tasten u. Riechen)
Chitinpanzer
(Krebse müssen sich häuten; nach der Häutung sind sie ganz
weich u. man nennt sie dann Butterkrebs), Kiemenatmer
Nahrung:
Würmer,
Schnecken, Fische, Aas, Pflanzenteile
Fortbewegung:
Schreitet
(vorwärts), schwimmt (rückwärts)
Fortpflanzung:
Paarung
erfolgt im Herbst; die befruchteten Eier werden bis zum Frühjahr
mit getragen; auch die Jungkrebse werden noch eine Zeit lang mitgetragen.
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Spitzschlammschnecke Lymnaea stagnalis
Sumpfdeckelschnecke
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Gehäuse bis 6 cm hoch
Merkmale:
Gehäuse lang und spitz, mit sehr großer Mündung, dünnwandig,
hornfarben; Körper dunkel; Kopf mit zwei dreieckigen Fühlern,
an deren Basis die Augen liegen.
Mit
dem Fuß nach oben an der Wasseroberfläche gleitend.
Auch unter Wasser kriechen sie nach Schneckenart auf einem selbst produzierten
Schleimband, selbst wenn sie scheinbar schwerelos unter dem Wasserspiegel
hängend dahingleiten. Fühlen sie sich beunruhigt, atmen sie
schnell aus und sinken wie ein Stein zu Boden.
Spitzschlammschnecken können aber auch wieder auftauchen. Dazu erweitern
sie ihr Lungenvolumen, lösen die Kriechsohle vom Boden, und schon
gehts aufwärts. Das Nasenloch liegt am unteren
Rand des Gehäuses. Unter Wasser bleibt es verschlossen.
In
sauerstoffreichem Wasser kann die Schnecke lange unter Wasser bleiben
die Hautatmung machts möglich. Oft leben die großen
Wasserschnecken aber in kleinen, pflanzenreichen Teichen, in denen Sauerstoff
knapp werden kann. Jetzt taucht die Schnecke öfter auf, um ihre Lunge
mit Luft zu füllen.
Viele
Wasserschnecken sind Weidegänger, die mit ihrer Raspelzunge
Aufwuchs abfräsen und weiche Pflanzenteile fressen, manchmal auch
Aas. Kleine Steinchen im Magen helfen beim Zerreiben der Nahrung.
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Die Posthornschnecke
gehört zu den Tellerschnecken und bewohnt stehende Gewässer. Charakteristisch
ist das scheibenförmige Gehäuse, das keine Spitze hat, sondern
in einer Ebene gewunden ist. |
Sie
atmet mit einer Art Lunge. Deshalb kommt sie zum Luftholen an die Oberfläche.
Wegen der großen Atemhöhle braucht sie das nur selten zu machen.
In sauerstoffreichen Gewässern muss sie überhaupt nicht an die
Oberfläche kommen, sondern kann genügend Sauerstoff aus dem Wasser
holen.
Die Posthornschnecke ernährt sich hauptsächlich von Algen, die
auf anderen Pflanzen wachsen.
Das Gehäuse hat ca. 3-4 cm Durchmesser.
Im Winter hält sie eine Art Winterschlaf. |
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Wasserfrosch
(Rana esculenta)
Meister der Anpassung, leistungsstarker Quaker
Schon so manche Nachbarn hat er zu unerbittlichen Feinden gemacht. Zum Gegenstand
von Gerichtsverhandlungen ist er geworden. Und das alles nur, weil er zuweilen
aus dem Teich in Nachbars Garten nach dem anderen Geschlecht ruft, um sich
endlich zu paaren.
Der Wasserfrosch hat zweifellos ein gut entwickeltes Quak-Organ, dessen
Laute viele Menschen als romantisch, manche aber auch als störend empfinden.
Wenn Sie es tagsüber aus Tümpeln oder Gräben im Nationalpark
quaken hören, dann ist in aller Regel der Wasserfrosch der Urheber.
Er ist "der" grüne Frosch, den jeder von uns schon seit frühesten
Kindertagen kennt, wenn auch zuweilen nur aus Büchern. Spätestens
hier im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft haben Sie nun die Möglichkeit,
den grünen Quaker auch einmal live in freier Wildbahn zu erleben.
Ein guter Teich, aber auch die Teichanschlusszonen, sollte mit möglichst
vielen und verschiedenen Pflanzen, Steinen, bizarren Wurzelstubben reich
und phantasievoll strukturiert sein. Darin kann dann ein üppiges Nahrungsangebot
entstehen, aber auch geeignete Versteck- und Überwinterungsmöglichkeiten
sind für die Zuwanderer im Wassergarten lebenswichtig. Es ist mehr
als interessant und macht den Teichbesitzer zurecht stolz, wenn sich schon
wenige Tage nach Fertigstellung des Teiches Tiere wie Vögel, Schmetterlinge
oder Libellen - wie von einem Magneten angezogen - die Wasserstelle als
willkommene Trink-, Bade- oder Futterstelle frequentieren.
Naturentnahmen sind untersagt und wären
auch mit wenig Erfolg gekrönt! |
Lebenswandel
Ab März werden die Frösche nach der Überwinterung aktiv,
beginnen mit ihrem Balzgeschäft aber erst Mitte April. Das kann sich
bis Ende Juni hinziehen, vor allem wenn der Mai nicht die Wärmebedürfnisse
der Frösche erfüllt. Einige sonnige Tage am Stück und eine
Wassertemperatur um 20 Grad, zumindest in den Flachwasserzonen, müssen
es schon sein, um in einem grünen Frosch die Fortpflanzungslaune
voll erwachen zu lassen. Mit den großen Froschkonzerten ist es nach
der Hauptlaichzeit vorbei, einzelne Quak-Laute kann man aber noch den
ganzen Sommer über hören.
Der
Wasserfrosch ist eine unserer häufigsten und anpassungsfähigsten
Amphibienarten. Im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft kommt er
an fast allen Süßgewässern vor. Selbst in Brackgewässern
kann man ihn regelmäßig quaken hören, das ist für
unsere Frösche einzigartig. Früher wurde er sogar als "Rana
maritima", der Meeresfrosch, beschrieben. In der Ostsee und den Bodden
kommt er trotz allem nicht vor.
In Europa leben drei Arten von grünen Fröschen; alle sind eng
an das Wasser gebunden. In Spanien gibt es den kleinen Grünfrosch,
in Osteuropa den Seefrosch und in Mitteleuropa den Wasserfrosch. Alle
diese Frösche sind untereinander fruchtbar, so dass eine klare Abtrennung
oft nicht möglich ist. Offenbar haben die Arten sich während
der Eiszeit aufgespalten, als zwischen Südwest- und Südosteuropa
eine für Frösche Unüberschreitbahre Klimabarriere lag.
Immerhin ist soviel sicher: Ein mehr als zwölf Zentimeter langer
europäischer Frosch ist immer ein Seefrosch. In der Lebensweise unterscheiden
sich die grünen Frösche nicht. Sie überwintern im Wasser,
selten auch im ufernahen Boden. Man kann bei ihnen nicht von einem Winterschlaf
reden, vielmehr von einem Zustand träger Schläfrigkeit. in dem
sie aber immer noch die Flucht ergreifen können. Bei Temperaturen
merklich unter null Grad gefrieren ihre Körpersäfte, und es
gibt kein Erwachen mehr. Darum kann sich der Wasserfrosch nur in solchen
Gewässern halten, die nicht bis auf den Grund zufrieren. Etwa im
April werden die Frösche wieder munter, die Männchen beginnen
ihre berühmten Quakkonzerte, die sie bis in den Spätsommer hinein
abhalten. Beim Quaken öffnet der Frosch nicht den Mund, sondern er
presst beiderseits vom Mundwinkel erbsengroße Schallblasen hervor.
In früheren Zeiten, als es noch Dorfteiche gab, wurden die nächtlichen
Froschkonzerte oft sehr lästig. Wasserfrösche sind sehr gefräßig
und wagen sich an alles heran, was sie zu bewältigen hoffen. So wurde
einmal ein Frosch gefunden, der an einer halbverschlungenen Bachstelze
erstickt war. Sie erbeuten gelegentlich auch Jungfische und werden darum
von manchen Sportfischern und Teichwirten, die nichts mehr schmerzt als
der Verlust eines Fisches, heftig verfolgt. Tatsächlich aber erbeuten
sie in großer Zahl Wasserinsekten, die ihrerseits der Fischbrut
schädlich werden können. Außerdem ist der Wasserfrosch,
wo immer sich Gelegenheit bietet, ein gefräßiger Kannibale.
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Zu
beachten gilt es, daß jegliche Entnahme (etwa von Amphibienlaich)
aus der freien Natur sowohl verboten als auch sinnlos ist , weil nur die
Natur perfekt lenkt, entwickelt und verändert - und dies weit besser,
als ein Mensch es je könnte. Viele der willkürlich eingebrachten
Wesen würden den Wassergarten fluchtartig wieder verlassen, weil
ihnen irgend etwas nicht zusagt oder sie ihr Instinkt auf die Suche nach
ihrem Ursprungsbiotop und damit wieder auf die Wanderschaft treibt. Lediglich
Schnecken oder Muschelnachzuchten kann man neben Fischen im Fachhandel
kaufen. Bei der natürlichen Besiedlung braucht man Geduld, bis sich
dieser oder jener überraschende Gast einstellen wird. Dies gilt besonders
für die auf dem "Landweg" nur langsam zu wandernden Amphibien.
Sie suchen nur zur Fortpflanzung das Wasser auf (meistens ihr Geburtsgewässer).
Sie wachsen als Kaulquappen und Larven heran, gehen dann zum Landleben
über und suchen häufig in Teichnähe nach fressbarem. Als
wechselwarme Tiere können sie ihre Körpertemperatur, die sich
immer der Umgebungstemperatur anpasst, nicht selbst regeln. Im Winter
suchen sie geeignete (vor Dauerfrost geschützte) Überwinterungsstellen
auf und fallen dann in die Kältestarre.
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